
Ein Walliser aus Rafz gewinnt die Goldmedaille
Grand Prix du Vin Suisse.
Mit ihrem Heida hat es das Neukom Weingut aus Wil auf den ersten Platz geschafft. Dies, obwohl die Weinsorte eigentlich im Wallis ihren Ursprung hat.
Tony Neukom freut sich riesig. Soeben hat der Weinbauer aus Wil den Bescheid bekommen, dass der Heida mit Jahrgang 2021 die Goldmedaille bei «Grand Prix du Vin Suisse» bekommen hat. «Dies freut uns riesig. Wir bekamen schon früher etliche Auszeichnungen mit anderen Rebsorten. Dass ein Zürcher Heida es geschafft hat, die Goldmedaille zu holen, ist einfach mega cool.»
Im Mai dieses Jahres wurde der Wein angemeldet und eingeschickt. Die Verkostung durch die Fachjury erfolgte vor zwei Wochen. Den Bescheid über den Sieg haben die Winzer am heutigen Tag bekommen. Und wie schmeckt denn dieser Weisswein mit der goldenen Krone? Neukom lacht. «Es ist ein relativ kräftiger Wein mit Vanillenoten vom Barriquefass und eignet sich sehr gut als Essensbegleitung.» Der Alkoholgehalt tendiere in Richtung von roten Pinot-Weinen.
Seit 15 Jahren bauen die Neukoms auf 1680 Quadratmeter diese Rebsorte am Gnal in Rafz an, und zwar als einzige Weinbauern im Kanton Zürich. Die Bedingungen für den Anbau an diesem Standort seien gut, auch wenn die Sorte vor allem im Wallis in hohen Lagen angebaut werde. «Heida braucht viel Sonne und ist zum Bewirtschaften nicht besonders schwierig.» Anfällig sei er genau wie andere Sorten auf den Mehltau. 2021 sei diesbezüglich ein relativ schwieriges Jahr gewesen. 600 Flaschen wurden abgefüllt. Der Wein wird trocken ausgebaut, lagert ein Jahr im Barriquefass und braucht anschliessend einige Zeit, um sich richtig zu entfalten.
Warum bauen Zürcher Walliser Rebsorten an? «In der Rebschule Hallau wurde ein Weinbauer gesucht, welcher diese Rebsorte in der Nähe anbauen wollte», weiss Tony Neukom. «Einmal im Jahr kommen seither die Fachleute vorbei, um Ruten zu schneiden und weiterzuzüchten.» Und die berühmte Heidasuppe von Mama Maya? Neukom lacht. «Ja, das haben wir uns auch überlegt. Eine Suppe aus einem spitzengekrönten Wein?» Andererseits brauche es für eine supergute Suppe einen guten Wein. «Eine Flasche reicht für vier Portionen Suppe und vier Gläser Wein.»
Grand Prix du Vin Suisse
Jedes Jahr werden die besten Schweizer Weine und ihre Macher ausgezeichnet. Dahinter steckt die Idee, die Beachtung und die Anerkennung für das Kulturgut Wein im In- und Ausland zu stärken und die Bekanntheit der Schweizer Weine beim breiten Publikum zu steigern. Dieses Jahr wurden aus insgesamt 2949 eingereichten Weinen 92 Spitzenweine für die Finalrunde nominiert.


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